Leadership

5 Minu­ten mit dem jun­gen IT Mana­ger Mischa Kaufmann

12. Juni 2017

Mischa Kaufmann hat im Alter von 27 Jahren bei der Swatch Gruppe als Head Infrastructure Operations ein 10-köpfiges Team geleitet. Was sein Schlüssel zum Erfolg ist und wieso ihn Management so interessiert erfährst du in diesem Blogpost.

Coopers: Am Anfang deiner Karriere hast du eine Ausbildung zum Desktop Publisher gemacht, anschliessend hast du einen Bachelor of Science absolviert. Wie zufrieden bist du mit deiner Grundausbildung?
Mischa Kaufmann: Meine Bachelor Arbeit habe ich über Nokia geschrieben, als ich im Rahmen meines Bachelor Studiums ein Jahr lang in Finnland gelebt habe. Dies war eine grosse Chance für mich und hat meinen Eintritt in die Swatch auf jeden Fall erleichtert.

Anschliessend hast du ein MBA absolviert.
Genau. Ich wusste, dass ich in Richtung Management gehen wollte, deswegen habe ich das MBA gemacht. Während meiner Zeit als Offizier im schweizerischen Militär durfte ich schon als 20-Jähriger Leute führen welche im Alter von 18 bis 35 Jahre waren. Dort habe ich grundlegenge Führungstechniken gelernt und konnte ein bisschen in einer sicheren Umgebung «üben», ohne dass es Konsequenzen gab, sollte ich als Manager mal einen Fehler begehen. Das MBA habe ich dann selbst finanziert.

Wieso hast du dich so für Management interessiert?
Ich finde in der Technik ist alles immer schwarz / weiss. Wenn man mit Menschen zusammenarbeitet ist dies nicht so. Im Management gibt es nicht immer nur eine Lösung, und das finde ich spannend. Ich arbeite gerne direkt mit Leuten zusammen, fordere meine Mitarbeiter heraus und entwickle das Team weiter.

Hast du in dieser Stelle einen guten Start gehabt?
Ja. Natürlich war ich ein bisschen nervös, aber ich kannte ja viele Leute bereits und wusste, dass ich über die nötige fachliche Kompetenz verfügte. Ich habe als Manager in den drei Jahren das Team von 7 Personen auf 15 Personen erweitert. Nach zwei Jahren hat diese Reorganisation Früchte getragen und ich habe von vielen Leuten im Team gutes Feedback erhalten.

Wie würden dich deine Teammitglieder beschreiben?
Sie würden sagen, dass ich sehr direkt bin, doch das haben sie immer geschätzt. Ich arbeite nahe mit dem Team zusammen und nehme ihre Inputs gerne an. Auch bei meinen Entscheidungen bin ich stets gradlinig und konsequent, dies gibt dem Team ein Gefühl von Sicherheit. Das Team bestand aus Personen im Alter von 28 bis 55 Jahren, und es befanden sich auch Leute darunter, die ich heute zu meinen Freunden zähle.

Was unterscheidet einen jungen Manager von einem älteren Manager?
Ich kann nur von mir selber sprechen, aber ich finde ich habe viel Dynamik in die Firma gebracht. Die Kultur der Uhrenindustrie ist sehr traditionell und es gibt Leute dort, die seit über 40 Jahren dabei sind. Ich denke, als junger Manager war ich bei Swatch unbeschwerter, hatte mehr Energie und konnte eine andere Sichtweise einbringen.

Was war deine grösste Herausforderung als Head of IT Infrastruktur Operations?
Einmal musste ich eine Person in meinem Team entlassen. Das war eine harte Entscheidung, welche über ein halbes Jahr gedauert hat. Ich habe mich intensiv mit HR abgesprochen um mir wirklich sicher zu sein, dass es keinen anderen Weg gab.

Du arbeitest sehr viel, was machst du als Ausgleich?
Sport. Im Sommer bin ich viel draussen am Biken oder Schwimmen und im Winter tanze ich Salsa, dort herrscht immer eine gute Stimmung und das gibt mir viel positive Energie. Es tut gut, sich zu bewegen und den Kopf mal durchzulüften.

Hast du als Manager ein Ritual, welches dir hilft erfolgreich zu sein?
Ich teile meinen Arbeitstag immer in zwei Hälften. Am Morgen erledige ich meine Pendenzen, und in meiner Mittagspause mache ich 1,5 Stunden Sport. Dies ziehe ich konsequent jeden Tag durch. Am Nachmittag bin ich meist in Meetings und bleibe am Abend dafür länger, aber diese Zweiteilung des Tages hilft mir sehr. Manchmal esse ich auch mit dem Team, und mache einfach vorher Sport.

Wirst du bei deiner zukünftigen Jobsuche Managerpositionen suchen?
Auf jeden Fall. Leider gibt es in meiner neuen Stelle als Data Information Officer bei der UNO nur 1-2 Personen in der IT, also werde ich keine Leute führen. Doch wenn sich die Chance als Manager wieder ergibt, werde ich diese bestimmt ergreifen!

Mac oder PC?
Privat gibt es für mich seit mehr als 10 Jahren Mac. Es bietet einfach mehr Komfort für den privaten Gebrauch. 

Meine Lieblings-App ist…
«heise online», damit ich immer auf dem laufenden bin was in der IT Welt läuft.

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Taschenmesser, ein Feuerzeug, und ein spannendes Buch.

Beende diesen Satz bitte: «Ich liebe es in der IT zu arbeiten weil…»
… mein Job sich immer wieder verändert, und ich immer wieder etwas Neues lerne.

Vielen Dank Mischa Kaufmann.