Leadership

Gami­fi­ca­ti­on für Ihr Unter­neh­men – Mit­ar­bei­ter spie­le­risch führen 

13. März 2019

Mit Spass und spielerischen Elementen das menschliche Verhalten in eine gewünschte Richtung lenken – das ist das Ziel von Gamification!

Gut funktioniert hat dies beispielsweise in einem U-Bahn Aufgang in Stockholm: Rolltreppe statt Treppensteigen lautete hier mehrheitlich die Devise. Diese Verhaltensweise sollte mittels Gamification geändert werden, weshalb die Treppe in ein überdimensionales Piano verwandelt wurde und bei jeder Stufe ein Ton erklang. Und siehe da, 66% mehr Leute als sonst nutzten die Treppe! Einfach nur, weil es plötzlich Spass machte.

Auch im Business Kontext eignet sich Gamification zur Motivation positiver Verhaltensweisen – extern in der Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden sowie intern mit Fokus auf das Personal. Bei Siemens konnten Mitarbeiter beispielsweise im Spiel PlantVille ein virtuelles Werk aufbauen und leiten, was überaus positives Feedback ergab. 

Wir bei Coopers nutzen übrigens auch Gamification: Unsere erfolgshungrigen Vertriebler halten ihre Prozessfortschritte für alle einsehbar auf Whiteboards fest. Das fördert den Ehrgeiz und Wettbewerb untereinander. Positives Feedback ist ebenfalls ein wichtiges und motivierendes Spielelement, das von Vorgesetzten und Kollegen gerne eingesetzt wird. Der Erfolg unseres Teams spricht für sich!

One size fits all ist leider keine Option bei Gamification. Zu zahlreich sind die Anwendungsgebiete und die Ausgestaltungsmöglichkeiten. Beachten Sie folgende Punkte, wenn Sie Gamification in Ihre Unternehmensprozesse einbinden möchten:

1) Zielsetzung: Definieren Sie so genau wie möglich, was für ein Verhalten Sie sich durch Gamification wünschen. Legen Sie messbare KPIs fest.

2) Zielgruppe: Definieren Sie Ihre Zielgruppe.

3) Bedürfnisanalyse: Analysieren Sie Ihre Zielgruppe hinsichtlich Bedürfnissen, Wünschen, Herausforderungen et cetera. Weiterer Vorteil von Gamification: Verdeckte Präferenzen werden durch Reaktionen auf die Spielelemente offengelegt. Sie lernen, mit was für Spielertypen Sie es zu tun haben.

4) Gamification Design: Wählen Sie geeignete Spielelemente, die Ihre Zielgruppe (Spielertypen) zum gewünschten Verhalten bringen. Points, Badges und Leaderboards (PBL) sind weitverbreitete Ansätze, die auf extrinsische Anreize setzen. Versuchen Sie aber auch, intrinsisches Verhalten zu motivieren, zum Beispiel durch direktes positives Feedback. Hilfreich ist dazu der Octalysis Framework von Yukai-Chou.

5) Erfolgskontrolle: Kontrollieren Sie regelmässig Ihre Gamification KPIs. Haben Sie Ihre Zielgruppe auf den richtigen Weg gebracht?

Richtig genutzt ist Gamification weit mehr als ein bisschen Spielspass am Arbeitsplatz. Gamification erlaubt die Optimierung personenbasierter Prozesse und Tätigkeiten, durch gezielte Verhaltensbeeinflussung. Von der individuellen Karriereentwicklung über abteilungsübergreifende Kollaborationen bis hin zum Erkennen von Mitarbeiterpräferenzen. Wenn es Ihnen gelingt, Arbeitsprozesse durch Gamification so interessant zu gestalten, dass Arbeitnehmer sie ausführen wollen anstatt zu müssen, wird auch die Arbeitsqualität und damit Ihr Unternehmen langfristig davon profitieren.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Spass – wortwörtlich – bei Ihren Gamification-Projekten.

Sie haben bereits Erfahrungen mit Gamification gesammelt? Bitte, teilen Sie diese mit uns, wir würden unheimlich gerne mehr darüber erfahren.

Ihr Coopers Team

 

Quellen: Piano Stairs / Foldit / Octalysis Framework von Yu-Kai Chou

Weiterführende Literatur: For the Win von Kevin Werbach & Dan Hunter (2012) / Intrinsic Motivation and Self-Determination in Human Behavior von Edward Deci & Richard Ryan (1985)

Hilfreiche Webseiten: Bunchball / Pfeffermind