Leadership

Füh­rungs­stil im Wandel

15. Juli 2020

Erfolg im Team beginnt beim Führungsstil. Um langfristig die Ansprüche und Erwartungen der Mitarbeiter zu erfüllen, braucht es gute Ideen – ganz besonders in der heutigen, zunehmend digitalisierten Arbeitswelt. Denn in der Chefetage etabliert sich eine neue Führungskultur. Die Pandemie beschleunigt diesen Wandel.

Die digitale Transformation verändert nicht nur den Arbeitsplatz, sondern auch, was Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten erwarten. Führungskräfte müssen lernen, sich selbst weiterzuentwickeln, sich anzupassen und den Mitarbeitern mit Wertschätzung zu begegnen. Und sie müssen sich darauf fokussieren, aus dem Team eine Gemeinschaft zu machen, in die alle Mitarbeiter eingebunden sind – nur so kann es gelingen, einen zukunftssicheren, erfolgreichen und vor allem menschlichen Arbeitsplatz zu schaffen. Ein guter Chef zu sein, bedeutet weitaus mehr, als nur Kommandos zu geben. Mitarbeiter wollen gehört werden, sich respektiert und wertgeschätzt fühlen – nur dann können sie wirklich produktiv arbeiten.

Ein Beispiel: Der Basler Pharmakonzern Novartis durchläuft einen radikalen Kulturwandel. Vor zwei Jahren wurde der damals 41-jährige Arzt Vasant Narasimhan CEO. Dieser schuf gleich zu Beginn eine neue Maxime: «Unboss the company». Starre Hierarchien wurden niedergerissen, um den Konzern agiler und innovativer zu machen. Ebenso hat Narasimhan das Führungsprinzip auf den Kopf gestellt. Der Chef ist nicht mehr da, um zu befehlen. Stattdessen soll er dem Team dienen. Für eine Führungskraft heisst das, sich auf zwischenmenschliche Fähigkeiten zu fokussieren, auf Mitgefühl, Zuhören und Emotionen. Nur wer seine Mitarbeiter versteht, kann in schwierigen Zeiten helfen und Probleme in Herausforderungen verwandeln. Satya Nadella CEO von Microsoft gilt als Prototyp dieser neuen Generation von Vorgesetzten, welche nicht kommandiert, sondern Empathie und Mitgefühl zeigt. Das Modell der unfehlbaren, allwissenden Bosse hat ausgedient. Die Corona Pandemie hat diesen Wandel noch beschleunigt.

Diese neue Situation und Denkweisen führen dazu, dass im Jahr 2020 die "Bottom-Up-Leadership" zunehmend an Relevanz gewinnt. Mitarbeiter können eigene Entscheidungen treffen und dadurch Innovationen hervorbringen. Gerade die unterschiedlichen Expertisen im Team bringen schliesslich wertvolle Ideen und Sichtweisen mit, welche verschiedene Optimierungen für das Unternehmen bedeuten können. Es gilt also, diese zu fördern und als Führungskraft in die richtigen Bahnen zu lenken, anstatt gegen sie anzukämpfen, um das alleinige Sagen zu haben. So können neue Perspektiven entstehen und damit bessere Resultate im Team sowie dem Unternehmen im Gesamten erzielt werden. Die partizipative Führung ist dabei ein wichtiges Stichwort.

Selbstverständlich wird auch das Thema der New Work weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wo die Transformation noch nicht abgeschlossen – oder überhaupt begonnen – wurde, gilt es, gängige Arbeitsmodelle neu zu denken und den Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen. Der Weg muss frei gemacht werden für alternative Konzepte wie «working from home» und es gilt, weitere Massnahmen für eine bessere Mitarbeiterbindung zu implementieren.

Zuletzt ist es die Anpassungsfähigkeit, welche vor allem während der Corona-Krise an Relevanz gewinnt. Führungskräfte müssen also flexibel auf Situationen reagieren können, anstatt sich an Routinen oder fixen Strukturen festzuklammern. Es gilt, neue Denkweisen, Problemlösungen & Co zu finden und dabei jede Situation neu zu bewerten.

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