Karriere

Genera­ti­on Y: Der Wan­del auf dem Arbeitsmarkt 

31. Juli 2019

 

Definition der Generation Y: Wer sind diese Ypsiloner eigentlich?
Die Nachkriegsgeneration der Babyboomer verabschiedet sich in den Ruhestand und hinterlässt eine grosse Leere auf dem Arbeitsmarkt. Der resultierende Fachkräftemangel ist eine der zentralen Herausforderungen für Personalverantwortliche und Unternehmen. Zum einen ist es schwierig, die richtigen Leute zu finden, zum anderen hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Die nachfolgenden Generationen, die Generation Y und Z, ticken völlig anders und definieren die Spielregeln neu – sowohl für Unternehmen und Führungskräfte als auch für Recruiter, Talentmanager und HR Spezialisten.

Die Generation Y wird ab 2020 fast die Hälfte aller Arbeitnehmerkräfte stellen. Dazu gehören all jene, die zwischen den frühen 1980ern und den späten 1990ern geboren wurden. Auch die nachfolgende Generation Z wappnet sich für den Arbeitsmarkt und investiert, wie schon ihre Vorgänger, in Bildung. Mittel- bis langfristig werden sie die Führungsetagen erklimmen.

Die nachrückenden Young Professionals sind hoch gebildet und sich dessen auch bewusst. Entsprechend selbstbewusst stellen sie ihre Forderungen in der Arbeitswelt. Sie streben nach einem erfüllenden Job, der sich ihren Lebenssituationen anpasst und ihnen Raum für Selbstverwirklichung und Mitgestaltung einräumt.

Dieser neuen Haltung müssen sich Unternehmen stellen. Im Wandel von einer Industrie- hin zu einer Wissensgesellschaft, sind qualifizierte Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg. Gepaart mit dem Fachkräftemangel führt kein Weg an den Millennials vorbei, wie die Generation Y auch gerne bezeichnet wird.

Was sind nun also diese neuen Anforderungen und Werte der nachrückenden Arbeitnehmerkohorte?

Werte der Generation Y: Erfolgreich ist, wer glücklich ist
Das Y wird im Englischen als why (warum) ausgesprochen und symbolisiert die hinterfragende Grundhaltung dieser Generation. Von der Arbeitsorganisation, über Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Arbeitsklima. Alles kommt auf den Prüfstand, ob es zum angestrebten Lebensmodell passt.

Millennials haben ein verändertes Leistungsdenken und reagieren auf andere Motivationsmechanismen als ihre Vorgänger. Da zählt nicht der fette Firmenwagen oder ein schicker Jobtitel, vielmehr sind es immaterielle Werte. Ein Beruf, der Raum für Familie und Privatleben lässt, eine gute Arbeitsatmosphäre, funktionierende Teamarbeit und die Möglichkeit, sich einzubringen. Arbeitszeit wird zunehmend Lebenszeit, daher soll der Job Spass und vor allem auch glücklich machen.

Wie Unternehmen attraktive Arbeitgeber für die Generation Y werden
1) Flache Hierarchien und transparentes Feedback. Die Generation Y ist sehr kommunikativ und möchte auch mit ihren Vorgesetzten auf Augenhöhe agieren. Selbstbestimmtheit statt Konformität lautet die Devise der Millennials.

2) Setzen Sie auf neue Technologien. Generation Y und Z sind Digital Natives. Sie sind mit einem technologiegetriebenen Lebensstil aufgewachsen, was zu einem neuen Selbstverständnis technischer Anwendungen führt. Das Internet ist omnipräsent und damit auch der Zugang zu Informationen.

3) New Work: Seien Sie offen gegenüber modernen und flexiblen Arbeitsmodellen, welche die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben erlauben. Sabbaticals oder Elternzeiten werden ebenfalls gefragter, auch bei Männern.

4) Kümmern Sie sich um das Know-How Ihres Fachkräfte-Pools und offerieren Sie Weiterbildungsmöglichkeiten zur Talent- und Persönlichkeitsentwicklung.

5) Gestalten Sie den Job mit Planungssicherheit und erfüllbaren Zielen. Für die Generation Y sind vor allem öffentliche Einrichtungen attraktive Arbeitgeber. Weniger reizvoll sind Start-Ups, da diese einen höheren Risikofaktor bergen.

6) Machen Sie auf sich aufmerksam! Etwa mit Gamification. Der Pharmakonzern Roche nutzt beispielsweise ein Online-Programmierspiel, um bei Nachwuchstalenten spielerisch Bekanntheit zu erlangen.

7) Bauen Sie eine starke Arbeitgebermarke auf und nutzen Sie dafür die sozialen Kanäle, vom Blog, über die Klassiker wie Facebook und Twitter bis hin zu Bewertungsportalen wie Kununu und Glassdoor. Hier ist die Generation Y zuhause und informiert sich aktiv über potentielle Arbeitgeber. Zeigen Sie, wofür Ihr Unternehmen steht und welche Vorteile Talente bei Ihnen haben. KMUs sollten Standortvorteile, Entwicklungsmöglichkeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance-Maßnahmen hervorheben.

Hier finden Sie einen Selbst-Check, um herauszufinden, wie gut Sie auf die Generation Y als Arbeitskräfte vorbereitet sind (S. 38 ff.).

 

Haben Sie sich bereits mit dem Thema befasst und sogar schon Massnahmen ergriffen? Wir möchten gerne mehr darüber erfahren und freuen uns über Ihr Feedback.

 

Ihr Coopers Team